Liebe Schwestern und Brüder!
„Sprich Du das Wort, das tröstet und befreit und das mich führt in Deinen großen Frieden.“ So singen wir gelegentlich in der dritten Strophe des Liedes Nr. 422 aus unserem Gotteslob. Sehr dichte und kraftvolle Worte aus der Feder des niederländischen Theologen Huub Oosterhuis. Seine Sprache erinnert immer wieder sehr an die Sprache des Alten Testamentes, besonders der Psalmen. Ja, Worte haben Kraft und Energie, sie können bewegen, niederschlagen und aufbauen, sie können uns traurig oder froh stimmen, ungeahnte Kräfte wecken oder antriebslos machen: Wir könnten problemlos viele Beispiele dazu aufzählen.
Unser Gott ist ein lebendiger Gott, unser Gott ist ein Gott, dem das Wohl der Menschen am Herzen liegt. Und so wollen seine Worte dem Leben dienen und Leben schenken. Sie wollen erlösen und befreien.
Gerade in diesen Tagen, da sich so viel Negatives, Lebensbedrohliches und Lebenszerstörendes häuft mit der Pandemie, der Energiekrise und dem Krieg möchten wir umso lauter mit Huub Oosterhuis rufen: Sprich Du das Wort, das tröstet und befreit und das uns führt in Deinen großen Frieden. Schenke das Ende der Pandemie, volle Gesundheit den vielen kranken Menschen. Lass die Waffen schweigen, damit Frieden in Europa und in der ganzen Welt vorherrscht, Menschen gut miteinander und füreinander leben. Lass doch endlich kommen Dein Reich der Gerechtigkeit, des Lebens und des Friedens.
Ich wünsche uns allen, dass Gott dieses Macht-Wort spricht. Ich wünsche uns offene Ohren und offene Herzen, dieses Wort auch nicht zu überhören. Und wünsche allen, die schwer an der Situation tragen und an dieser Situation zerbrechen, viele Erfahrungen der heilenden Nähe unseres Gottes, so wie es der Engel in der Heiligen Nacht den Hirten zuruft:
„Fürchtet Euch nicht! Der Retter ist geboren!“
Ihnen und Ihren Lieben wünsche ich gerade diesen Segen der Weihnacht auch für das kommende Jahr 2023!
Ihr
Pfarrer Thorsten Neudenberger